Heute geht es um die Aeropress. Eine vielseitig einsetzbare Gerätschaft zur Herstellung von Filterkaffee und einer meiner Favoriten hinter der (Kaffee-)Bar.
Sie ist nicht nur hilfreich zum brühen von Kaffee in allen Variationen und Stärken, sonder auch sehr hilfreich beim Filtern von Flüssigkeiten aller Art.
Neben einem geringen Anschaffungspreis ist sie robust, leicht zu transportieren, leicht zu reinigen und einfach in der Handhabung. Ein Allrounder.
Die Aeropress ist eine Kombination aus French Press ( Pressstempelkanne) und einem Pour Over (klassisch aufgegossener Filterkaffee). Bestehend aus einem Zylinder mit Filter und einem Kolben mit dem man das Wasser durch Kaffee und Filter pressen kann.
Das komplette Gerät besteht aus Kunstoffen, was es zum einen leicht und zum anderen sehr robust macht.
Die Aeropress ist in der Lage, Filterkaffee in allen Stärken, unabhängig des Mahlgrades zu brühen.
Wie beim Immersionsverfahren kann der Kaffee unbegrenzte Zeit im Wasser ziehen und im Anschluss mit etwas Druck durch einen Papier- oder Permafilter (Filter Disc) gepresst werden. Somit ist man in der Lage, durch einen feinen Mahlgrad und/oder einen längere Ziehzeit sehr konzentrierte Kaffees zu brühen und bei Verwendung eines Papierfilters trotzdem annähernd die Klarheit eines Pour Overs zu bekommen.
Bei einem klassischen Filterkaffee ist die Brühdauer lediglich über den Mahlgrad und daher nur sehr beschränkt beeinflussbar.
Zudem eignet sich die Aeropress an der Bar auch zum Filtern kleiner Mengen von Ansätzen, wie z.B. Bitters oder Sirupen.
Kaffee aus der Aeropress ist in der Regel intensiver als ein normaler Pour Over (klassisch übergossener Filterkaffee), da durch den Druck mehr Partikel durch den Filter kommen. Er ist aber dennoch filigraner und strukturierter als eine French Press, da die Kaffeeöle im Papierfilter hängen bleiben (Ausnahme: Filter Disc aus Metall).
Folgendes wird benötigt:
Wir verwenden für alle unsere JB Kaffees folgendes Rezept:
13 Gr. Kaffee auf 220 Gr. Wasser mit einer Infusionszeit von 50 Sekunden und einer Presszeit von 40 Sekunden.
Dieses „Rezept“ muss je nach Kaffee und gewünschtem Ergebnis angepasst werden, ist aber ein guter Startpunkt zum experimentieren.
Kolben und Stempel ineinander Stecken und so weit wie möglich auseinander ziehen um Platz für Wasser und Kaffee zu haben. Kaffee abwiegen, mittelfein, bis mittelgrob mahlen und in die Aeropress geben.
Wasser auf 95°C erhitzen.
Den Papierfilter in den Träger der Aeropress legen und mit heißem Wasser übergießen, damit der Papiergeschmack ausgewaschen wird.
Die Aeropress auf die Wage stellen und tarieren. Den Timer starten und zügig, aber gleichmäßig 220 Gr. Wasser aufgießen.
Dabei darauf achten, dass das komplette Kaffeemehl gleichmäßig benetzt wird. Dann mit einem Stab oder langem Löffel vorsichtig 1-2 mal umrühren und dabei sicher gehen, dass sich kein Kaffeemehl am Boden festgesetzt hat.
Danach den Filterträger mit Papierfilter aufsetzen.
Das ganze sollte in den ersten 50 Sekunden nach dem ersten Kontakt von Kaffee und Wasser passieren. Wenn du schneller bist, warte einfach bis 50 Sekunden erreicht sind.
Nach den 50 Sekunden Aeropress umdrehen und auf eine Tasse aufsetzen. Den Kaffee mit moderatem und gleichmäßigem Druck in die Tasse befördern. Dieser Vorgang sollte 40 Sekunden dauern, also nicht zu schnell! Somit wären wir bei einer Gesamtfrühzeit von 1:30 Min.
Das Ergebnis ist ein wunderbar strukturierter, aromatischer Kaffee!
Zum Reinigen der Aeropress einfach den Filter wieder abdrehen und den Kaffeepuck in die nächste Mülltonne oder Gartenbeet drücken. Anschließend alles einmal unter lauwarmen Wasser abspülen. Fertig.
Möchte man nun ein Konzentrat brühen, erhöht man einfach die Kaffeemenge, reduziert die Wassermenge und/oder verlängert die Infusionszeit, wobei sich bei letzterem bis zu einem gewissen Grad nur die Bitteraromen verstärken.
Im gut sortiertem Kaffeegeschäft oder online für um die 25-30 €
Aeropress Kaffee eignet sich besonders für Drinks bei denen der Kaffee nicht als Filler verwendet wird, da dieser beliebig konzentriert werden kann. Er bringt ein schönes Kaffeearoma in den Drink ohne die starke Aromatik und Säure eines Espressos und funktioniert daher auch sehr gut mit Säure und Zitrus.
quelle: brewing bartender